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Skiweekend Engelberg

Engelberg, 23.-25. Februar 2018

Bischof Fässler verbrachte mit der Jugend des Bezirkes Winterthur ein Wochenende in Elm. Was ursprünglich als Skiweekend gedacht war, entpuppte sich als eine erlebnisreiche Mischung zwischen Ruhe und Sturm, welche der Jugend noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 Das Skiweekend der Jugend Winterthur gehört mittlerweile zu den grossen Highlights und ist ein fester Bestandteil im Jahresprogramm. Dass unser gemeinsames Wochenende in diesem Jahr auf das erste März-Wochenende und so auch auf den Entschlafenen-Gottesdienst fällt, wurde erst bemerkt, als die Unterkunft schon gebucht und die Vorbereitungen bereits angelaufen waren. Wegen den Unklarheiten entschied sich der Jugendliche, welcher diesen Anlass jeweils organisiert, mit dem Bischof in Kontakt zu treten, um ihm die Situation zu schildern. Es musste abgeklärt werden, ob es überhaupt vertretbar sei, einen Entschlafenen-Gottesdienst mit der Jugend in einem Ferienhaus in den Bergen durchzuführen. Dass genau unser Bischof für diese Angelegenheit angefragt wurde, hatte natürlich eine gewisse Absicht dahinter: Nachdem der Bischof für unser Vorhaben einen positiven Entscheid gefasst hatte, konnten wir ihn sogar als Dienstleiter für diesen speziellen Gottesdienst gewinnen. Ein Grundstein für diesen Anlass war also bereits mehrere Monate im Voraus gelegt.

Die Vorfreude war wie immer gross und das Haus innert kürzester Zeit ausgebucht. Mit knapp 50 Teilnehmern haben sich so viele Jugendliche wie nie zuvor angemeldet. Die Vorbereitungen sind während der letzten Tage und Wochen auf Hochtouren gelaufen. An alles wurde gedacht und dem Gelingen dieses Anlasses stand nichts mehr im Wege, wir blickten mit Freude auf unser Winterhighlight. War das jetzt schon die Ruhe vor dem Sturm?

Unser Skiweekend ist wortwörtlich stürmisch gestartet: Wie die Wetterbedingungen, welche Temperaturen im zweistelligen Plusbereich und Windgeschwindigkeiten mit über 100 Stundenkilometern brachten, wurde auch die ganze Organisation ziemlich stürmisch. Während sich die ersten Teilnehmer bereits im Skigebiet von Elm aufhielten, kam eine Hiobsbotschaft seitens der Bergbahnen: Aufgrund der prekären Wetterlage ist es aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich, den Betrieb der Gondelbahn aufrecht zu erhalten. Kurz gesagt, ab dem Freitagnachmittag war unsere Unterkunft, welche mitten im Skigebiet von Elm liegt, nicht mehr erreichbar. Dies hatte zur Folge, dass nur gerade die Hälfte der knapp 50 Teilnehmer am ersten Tag anreisen konnte. Alle Jugendlichen über die Situation zu informieren und sicherzustellen, dass niemand in Elm festsitzt, war dann doch eine ziemlich grosse Herausforderung. Während die Teilnehmer, welche noch vor dem Sturm in Elm angekommen sind, eine hervorragende Stimmung untereinander hatten, mussten alle anderen mit einigen netten Zeilen vertröstet und gebeten werden, erst am Samstagmorgen anzureisen.

Wir waren optimistisch und schauten am frühen Samstagmorgen aus dem Fenster. Die Bäume standen beinahe quer in der Landschaft, der Wind pfiff zwischen den Häusern hindurch und an der Seilbahn hing keine einzige Gondel. Petrus meinte es nicht wirklich gut mit uns, der Organisator schaute ratlos aus dem Fenster und suchte nach Lösungen. Während die restlichen Teilnehmer am Samstagmorgen bei der geschlossenen Gondelbahn eintrafen, wurde mit der Betriebsleitung der Bergbahnen eifrig nach Lösungen gesucht. Ein Personentransport war bei diesen Wetterverhältnissen nicht möglich, denn die Sicherheit geht ganz klar vor. Jedoch hat unser Organisator eine teils zufriedenstellende Lösung gefunden: Die festsitzenden Teilnehmer können den Weg zur Unterkunft zu Fuss zurücklegen und das Gepäck in der Talstation deponieren, mit der Hoffnung, wenigstens dieses, bei einer kurzen Wetterbesserung, mit der Bahn auf den Berg zu transportieren.

So mussten die am Samstagmorgen Anreisenden, den knapp eineinhalbstündigen Fussmarsch auf sich nehmen, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Auch das Resultat dieses Wetterdebakels, dass es keinen Skibetrieb gab, hatte keine negativen Folgen. Das Gepäck hatte dann irgendwie auch noch seinen Weg auf den Berg gefunden und wir konnten schliesslich als vollständige Gruppe gemeinsam im Haus das Mittagessen einnehmen. Statt auf den Brettern im Schnee zu wedeln, wurden Brettspiele im Haus gespielt und viele wertvolle Gespräche untereinander geführt.

Am Samstagabend ermöglichte unser Bischof gemeinsam mit allen Teilnehmern eine wunderschöne Einstimmung für den Entschlafenen-Gottesdienst, welcher im Anschluss an die Vorbereitung stattgefunden hat. Während draussen der Sturm wütete und eine Wetterkapriole nach der anderen folgte, spürten wir nur die Freude, Trauer und Stille. Als die ganze Jugend in einem Kreis sass und man seine Blicke nach links und rechts schweifen liess, sah man viele glänzende Augen. Da und dort kullerte sogar eine Träne über das Gesicht. Man spürte die Emotionen und Verbundenheit untereinander und mit den Seelen im Himmel. Es war eine unglaublich berührende Stimmung. Die Jugendlichen haben anschliessend vom Bischof den Auftrag erhalten, ihre Gedanken für die Entschlafenen aufzuschreiben.

Mit dem Resultat dieser Aktion wurde uns allen bewusst, dass wir für unser Skiweekend keine frisch präparierten Skipisten brauchen. Auch sind wir nicht auf Bilderbuchwetter, eine Sonnenterrasse mit Liegestühlen und den Kaffee am Pistenrand angewiesen. Eigentlich ist es völlig egal, wo wir sind, was wir tun und aus welchen Gründen wir uns an diesem Ort eingefunden haben. Das Entscheidende, ist das Zusammensein der jungen neuapostolischen Glaubensgeschwister, welche viele wertvolle Gefühle, Gedanken, Worte und Taten miteinander teilen und so die Gemeinschaft stärken.

Am Sonntag schliesslich hat das Wetter aufgerissen und wir konnten den sonnigen Tag auf der Skipiste oder beim Schlitteln in vollen Zügen geniessen, auch wenn das alles nach den Erlebnissen vom Vorabend etwas in den Hintergrund gerückt ist. Das eigentliche Highlight bleibt der gemeinsame Abend für die Entschlafenen, welchen wir mit unserem lieben Bischof erleben durften. Herzlichen Dank!

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